Soll: Schwimmen Vereinstraining

Ist: Frank und ich einigen uns darauf, dass wir tatsächlich zum Schwimmtraining des Vereins gehen. Das fängt Montags zwar erst um 20:45 Uhr an, aber vorher passt es uns einfach nicht. Außerdem hätten wir uns dann auch noch ein Programm ausdenken müssen. Ich hatte zwar noch kurz ein älteres Programm namens „Lungenbrenner“ ins Spiel gebracht, beim genaueren Blick darauf haben wir uns aber aus Gründen der Bequemlichkeit dagegen ausgesprochen.

Also um 20:45 Uhr im Nordbad gewesen.
Montags nennt sich die Veranstaltung „Breitensporttraining“, womit eindeutig nicht die ganzen Heißdüsen aus der 1. / 2. Bundesliga und Regionalliga adressiert sind.
Wir haben drei Bahnen zur Verfügung und ich reihe mich aus alter Gewohnheit auf Bahn drei ein – zusammen mit Frank.
Nun kenne ich viele von denen nicht, die hier regelmäßig zum Training gehen, ein paar sind aber doch dabei.
Und meine Verwunderung ist groß, als ich sehe, dass ein paar von denen, die deutlich besser sind als ich, auch auf Bahn drei schwimmen.
Zunächst schwimmen wir uns 300 Meter ein. Was dann folgt, ist nicht gerade das, was mir besonders liegt: Kraul Beinschlag
Nach der ersten Bahn liege ich an letzter Stelle und der Abstand zum Vorletzten ist beträchtlich.
Die Ansage der nächsten Übung habe ich leider nicht mitbekommen, weil alle schon weg waren, als ich endlich wieder am Beckenrand angekommen bin. Sah aber nach einfachem Kraul aus – zumindest habe ich das so gemacht. Dass scheinbar noch was anderes gemacht werden musste, erkannte ich, als ich wieder auf den Vorletzten aufgeschwommen bin.

So langsam realisierte ich, dass das hier nicht Bahn drei ist (obwohl sie das eigentlich war), sondern Bahn eins – also die Bahn mit den ganz schnellen Schwimmern. Auf der Bahn Nummer eins waren heute die ganzen Bleienten. Scheinbar ist das Montags im Training genau andersrum, als an allen anderen Trainingstagen.
Normal ist bei drei Bahnen: rechts die Cracks, links die Krampen. In der Mitte die, die zu stark für links und zu schwach für rechts sind.
Heute sind die Cracks links und die Krampen rechts.
Ich auf der Bahn mit den Cracks….

Nächste Übung sind 12 x 100m GA1 – Abgangszeit alle zwei Minuten.
Ich schaffe es gerade so, im Schwimmschatten meines Vordermannes zu bleiben und bin nach 1:34 wieder zurück. Bin mächtig stolz, dass ich nicht abreißen lassen musste, obwohl das alles andere als GA1 war.
Die nächsten 11 x 100m schaffe ich auch alle und am Ende war es wirklich GA1 bis 2, da die vor mir schwimmenden immer langsamer wurden. Die Zeiten wurden aber nie schlechter als 1:38 pro 100 Meter.
Danach sind wir noch 300 Meter am Stück geschwommen – auch das war ohne Probleme machbar. Selbst als Frank, der vor mir schwamm, das Tempo erhöhte, um den Vordermann zu überholen, konnte ich die Lücke wieder zuschwimmen.

Abschließend muss ich feststellen, dass es wieder mal gut war, sich mit anderen zu messen. Hätte ich vorher realisiert, dass die Bahnen Montags vertauscht sind, wäre ich nie auf dieser Bahn eingestiegen. Ich wäre auf Bahn drei gestartet und wäre vielleicht auf Bahn zwei gewechselt. Aber gleich mit den Cracks schwimmen? Niemals.
OK, vorne schwimmen kann ich natürlich total vergessen – aber ich bin gut mitgekommen (wenn man mal von Kraul Beinschlag absieht ).
Das heutige Training hat mir viel Selbstbewusstsein zugefügt und hat mich motiviert, weiter an meiner Schwimmperformance zu arbeiten.