Freitag, 18.01.2019 – hier lügt doch einer

Freitag, 18.01.2019 – hier lügt doch einer

Soll: Schwimmen 25 x 100m plus Bonusprogramm

Ist: Frank will mit mir morgens um halb acht ins Nordbad, was mir aber zu knapp wird, da ich um neun eine Telko habe. 1,5 Stunden für das Programm zzgl. Umziehen, Duschen und mit Frank labern – das wird eindeutig zu knapp.

Also gehe ich nach meinen ganzen Tagesterminen.
Der Parkplatz vor dem Nordbad ist relativ leer, der Fahrradstellplatz auch. Sieht nach einem leeren Hallenbad aus.

In der Halle ist es tatsächlich ziemlich leer und ich habe eine Bahn ganz für mich allein. Konkret sollte dieses Programm geschwommen werden:

400m locker einschwimmen
4 x 100m ( 25m einarmig links / 25m einarmig rechts / 25m abschlagen / 25m Kraul) Pause 0:20
25 x 100m mittleres Tempo, Pause 0:25
200m aus

Locker einschwimmen kann ich am besten.
Die 4 x 100m sind auch so einigermaßen OK. Was ziemlich nervt ist, dass die Garmin dabei immer nur 50 Meter misst. OK, ich trage die Uhr rechts. Das heißt, wenn ich 25 einarmig links schwimme, ist der rechte Arm vorne und bewegt sich nicht. Aber die anderen 75 Meter könnte man ja mal auf 100 Meter aufrunden.
Egal.
Weiter gehts mit 25 x 100m. Das wäre gar nicht so schwer, wenn man wenigstens eine Uhr hätte, die mitzählen kann. Aber die zeigt mal 50, mal 100 Meter für das Intervall an und ist demnach keine Hilfe.
Ich versuche, bis fünf zu zählen. 5 x 100 Meter, und dann wieder bei eins anfangen. Irgendwie sollte ich mir merken können, wie oft ich fünf mal 100 geschwommen bin.
Das klappt so einigermaßen, allerdings wird irgendwann klar, dass ich die 25 nicht schaffen werde, wenn ich weiter 25 Sekunden Pause mache, denn ich muss um kurz nach drei meine Schwiegermutter vom Bahnhof abholen.
Also schwimme ich Abgangszeit alle zwei Minuten. Da ich mich mittlerweile bei Zeiten von 1:50 pro 100 Meter eingependelt habe, bleiben mir zehn Sekunden Pause.
Nach dem 18. Intervall bekomme ich Krämpfe im Fuß und finde, dass man dieses Zeichen nicht ignorieren sollte.
Immerhin 2.600 Meter geschwommen.

Nun wäre der Trainingstag eigentlich zu Ende gewesen. Aber dann habe ich nochmal geguckt, was ich eigentlich in der Vorbereitung auf den IM Texas gemacht habe. Und da stand – bezogen auf die Zeit, die bis zum Wettkampf bleibt, am Freitag, den 6. Dezember: FTP- Test zur Bestimmung der Trainingsbereiche

Stimmt. Da war ja was. Den FTP Test hätte ich an Weihnachten machen sollen. Ging ja nicht, weil ich auf Malle war und kein Rad zur Hand hatte, das einen Wattmesser hat.
Aufs Rad wollte ich sowieso heute noch. Also warum nicht den FTP Test machen?

Nun ist es so, dass ich auf meinem Tacx Smart Trainer momentan mein Triathlonrad stehen habe. Das widerum ist mit einer Power2Max Wattmesskurbel ausgestattet. Der Tacx Trainer zeigt auch die getretenen Wattwerte an. Da wäre es doch schlau, wenn ich mal die Werte der beiden vergleichen würde.
Die Werte der Tacx werden mir bei Zwift angezeigt. Die Werte der Power2Max Kurbel auf meinem Garmin.

Nachdem ich alles eingerichtet habe, starte ich das FTP Programm auf Zwift. Hier muss ich mich zunächst 20 Minuten einfahren. Danach kommen dreimal hintereinander diese Abschnitte:

30 Sekunden 245 Watt
30 Sekunden 300 Watt
30 Sekunden 355 Watt

Gefolgt von fünf Minuten locker. Danach fünf Minuten bei 300 Watt, gefolgt von zehn Minuten locker. Danach beginnt der 20-minütige Test: all out.
Danach darf ich mich noch zehn Minuten ausfahren.

Das Programm startet und ich lasse den Garmin parallel mitlaufen. Der Unterschied zwischen Tacx und Power2Max beträgt ganze 10 Watt wobei die P2M Kurbel 10 Watt mehr anzeigt, als der Tacx.
Irgendwer lügt hier also

Der Test ist mit zwei Worten zu beschreiben: voll ätzend.

Die fünf Minuten bei 300 Watt waren blanker Horror für mich. In den ersten zwanzig Sekunden dachte ich noch, dass das ja ganz OK ist, aber scheinbar ist das genau die Zeit, die ich 300 Watt halten kann. Danach kamen aber noch 4:40 Minuten, in denen ich mir nur noch wünschte, diesen Scheiß nie angefangen zu haben.
Wie soll das erst bei den 20 Minuten werden?
Leider kam dieser Abschnitt viel zu schnell und es hat einfach nur weh getan.
Ich sehe ja manchmal die Ergebnisse von Freunden und Bekannten, die auch auf Zwift sind, und eine Etappe der Tour de Zwift mit einem Durchschnittswert von 330!! Watt treten.
Die gleichen Freunde fahren dann im Wettkampf eine 5:15 bis 5:30 auf 180 Kilometer. Ich kann nach einer Minute keine 300 Watt mehr treten und bin auf der Langdistanz schneller. Wie geht das?
Jedenfalls lässt meine Leistung während der 20 Minuten deutlich nach und zwischendurch fahre ich nur noch mit 220 Watt. Welch ein Desaster.
Irgendwie bekomme ich die zwanzig Minuten rum und Zwift verkündet mir einen FTP Wert von 251 Watt.
Das wäre schon ziemlich grottig. Vor fünf Jahren lag der Wert noch bei 267 Watt.
Bei der Auswertung des Garmins und damit der Werte, die die Power2Max Kurbel gemessen hat, ergibt sich jedoch ein FTP Wert von 265 Watt.

Wenn man im Netz etwas quer liest, dann kommt man schnell auf Seiten, wo diese Phänomen ebenfalls beschrieben wird. Demnach scheint eher die Power2Max Kurbel ungenau zu sein. Dies lässt sich durch eine Werkskalibrierung lösen.
Naja, wenn die Power2Max damals falsch gemessen hat und es jetzt wieder tut, hat sich an der Kraft ja nicht viel verändert.

Und ich habe schon befürchtet, dass ich in den letzten fünf Jahren Kraft eingebüßt hätte.

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