Donnerstag, 01.05.2014 – Tag der Arbeit

Donnerstag, 01.05.2014 – Tag der Arbeit

Tag der Arbeit bedeutet, dass man eigentlich nicht arbeiten muss – ist ja Feiertag und damit frei.
Trainingstechnisch kann davon allerdings nicht die Rede sein, denn mein Trainer meint es mal wieder gut mit mir und schreibt mir sieben Stunden lockeres GA1 Radfahren ins Trainingstagebuch.
Das Wetter verspricht, durchwachsen zu werden, wobei das noch optimistisch ausgedrückt ist, denn es soll regnen. :rolleyes:
Ich treffe mich um acht Uhr morgens mit Frank und Kashif. Frank will irgendeinen Kumpel im Taunus besuchen und hat eine Strecke rausgesucht, die ich um ein paar Kilometer erweitert habe, damit so ungefähr sieben Stunden zusammenkommen.
Die Straßen sind stellenweise noch etwas feucht, da es in der Nacht Gewitter mit Regen gegeben hat, aber insgesamt bleiben wir erstmal trocken.
Die Fahrt geht durch Offenbach, wo uns Frank nochmal instruiert, niemanden schief anzugucken oder anzumachen. Am besten auch nicht an roten Ampeln halten, denn bei dieser Stadt scheint es sich um einen einzigen sozialen Brennpunkt zu handeln.
Wir halten uns an seine Empfehlung.

Große Erleichterung, als wir den Main überqueren und in Frankfurt sind.
Wir biegen auf die Ironman Strecke ein und folgen ihr eine ganze Weile, so dass auch Kashif auf seine Kosten kommt. Statt aber ab hier die Initiative zu übernehmen, rollt er nach wie vor abwartend in unserem Windschatten.

Als kurze Zeit später ein typisches Geräusch einen kapitalen Platten an seinem Hinterrad ankündigt, überrascht er uns in vielfacher Hinsicht: zum einen geht er die Sache jetzt äußerst gemütlich an, so dass man ihm am liebsten noch einen Kaffee und ein Stück Kuchen gereicht hätte, zum anderen zeigt er uns aber, wie man einen Schwalbe Mantel mal eben ohne Montierhebel von der Felge bekommt.
Großes Erstaunen und anerkennende Blicke machen sich breit. Den Trick muss ich auch mal bei Gelegenheit probieren…
Ich muss wieder einmal feststellen, dass es eine Höchststrafe für einen Radfahrer ist, einen Platten zu haben, wenn andere dabei sind. Blöde Sprüche sind da vorprogrammiert – von guten Ratschlägen mal ganz abgesehen.
Als wir den Mantel geflickt hatten (seitlich ist ihm da irgendwas reingeraten, das den Mantel einen halben Zentimeter aufgeschlitzt hat) und der Schlauch gewechselt ist, fahren wir weiter.
Wir treffen kaum Radfahrer, wenn wir abseits der IM-Strecke unterwegs sind. Biegen wir aber wieder darauf ein, begegnen einem gleich wieder ein ganze Horde davon. Alles Bekloppte – wie wir.
Als wir Frank nach drei Stunden im Taunus abgeliefert haben, fängt es an zu regnen

Wir fahren jetzt Richtung Hanau und steuern dort eine Tankstelle an, um die Getränkevorräte aufzufüllen und einen warmen Cappuccino zu trinken. Als wir weiterfahren wollen, schüttet es aus Eimern.

Wir beschließen, noch etwas zu bleiben, üben uns an Sozialstudien der Tankstellenkundschaft und fahren weiter, als der Regen etwas nachlässt.
Ist schon ein tolles Gefühl, wenn einem das Wasser langsam am verlängerten Rücken entlangläuft.
Kurze Zeit später kommen wir an eine Stelle, wo wir als Radfahrer nicht weiterfahren dürfen. Scheiß Routenplanung.
Wir haben keine Ahnung wo wir sind, und wie wir von dort wieder wegkommen. Also nutze ich das erste Mal die Routingfunktion des Garmin. Zieladresse eingegeben und dann auf LOS gedrückt. Schon erscheint der Weg auf der Karte, verbunden mit Abbiegepfeilen, wenn es irgendwo abzubiegen gilt.
Das Vertrauen in die Navigation leidet dann deutlich, als er uns auf gerader Strecke irgendwann nach links in einen Waldweg abbiegen lassen will. Mit dem Crosser oder dem MTB wäre die Strecke ja vielleicht ganz nett gewesen, aber mit dem Rennrad?
Ich muss das Navi einige Male überstimmen und mich den Anweisungen widersetzen, um nicht irgendwo im Wald zu landen.
Als wir wieder in bekanntes Gebiet kommen ist klar, dass wir für den Rest nicht mehr so lange brauchen werden, dass die sieben Stunden voll werden, aber wir sind auch so schon lange genug unterwegs und ich habe mittlerweile deutliche Sitzbeschwerden, weshalb ich nicht sonderlich scharf auf einen Umweg bin. So sind wir nach etwas mehr als 5,5 Stunden wieder zurück – und am Ende schien sogar wieder die Sonne.

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