Sonntag, 12.01.2014 – Glatteis und kalte Pfoten

Sonntag, 12.01.2014 – Glatteis und kalte Pfoten

In einer der letzten Einträge habe ich mich ja darüber beschwert, dass ich schon ewig nicht mehr auf der Straße gefahren bin. Da heute die Sonne scheinen soll, herrschen also ideale Voraussetzungen, um das Vorhaben in die Tat umzusetzen. Verabrede mich mit ein paar DSW’lern für halb neun zur dreistündigen Tour durchs flache Ried. Dass es mit 1-2°C ziemlich kalt sein soll, störte mich erst nicht so sehr. Schließlich habe ich mit neuer Thermoradhose, neuen Neopren-Radüberschuhen und Heizsohlen! ausreichend aufgerüstet. Dachte ich zumindest… :rolleyes:

Schon auf den ersten Metern muss ich feststellen, dass irgendwas am Fahrwerk des Rades nicht in Ordnung ist. Das rutscht nämlich beim Losfahren an der Ampel regelmäßig weg. Ergo: es ist arschglatt.

Gerade als ich am vereinbarten Treffpunkt ankomme, legt sich vor mir ein anderer Radfahrer auf seinem Stadtrad der Länge nach hin. In der Folge kann ich immer wieder Autos beobachten, deren Räder allesamt durchdrehen, als sie an der grünen Ampel losfahren wollen. Und bei sowas soll ich Rad fahren? Viel zu gefährlich. Das sieht auch Matthias so, den ich erstmal angerufen habe. Wir verlegen die Tour in den Wald und fahren Crosser – so zumindest die spontan getroffene Verabredung.
Leider haben wir die Rechnung ohne Frank gemacht, der – wieder mal – als letzter auftaucht und von einer Verlegung nichts wissen will. Kein Wunder, denn der Kerl kommt gerade aus dem Winterurlaub zurück und hatte eine Woche Zeit, auf Eis und Schnee zu üben, die Balance zu halten.
Also Matthias angerufen und die Verschiebung in den Wald wieder rückgängig gemacht. :rolleyes:
Die nächsten fünf Minuten gibt es wieder das typische blabla: „Die Sonne wird das Eis ruckzuck wegschmelzen.“ „Traumhafte Bedingungen.“ „Wirst sehen, im Ried ist es sowieso viel wärmer, da ist gar kein Eis auf den Straßen“
Allein der Glaube an diese ganzen Wunder fehlt mir ein wenig.

Wir fahren also los und erarbeiten uns Meter um Meter. Meine Motivation steht in Korrelation zur Umgebungstemperatur und Erinnerungen an diverse Stürze bei Glatteis werden wach. Die Karawane vor mir ist da offensichtlich deutlich entspannter und fährt unbekümmert drauflos. So hat sich dann auch nach kurzer Zeit schon ein beträchtlicher Abstand entwickelt. Ich hadere mit der Situation, fühle mich unwohl und habe mittlerweile arschkalte Pfoten in meinen Skihandschuhen. An einer Ampelkreuzung irgendwo auf der Landstraße verpasse ich den Anschluss und bleibe stehen, um in den Fingern wieder ein Gefühl zu bekommen. Stelle mir die Frage, warum ich hier eigentlich Dinge mache, zu denen ich keine Lust habe, bei denen ich meine Gesundheit aufs Spiel setze und deren Trainingssinn zumindest zweifelhaft sind. Fühle mich äußerst unkomfortabel und überlege, ob ich Nora anrufen soll, damit sie mich abholt. Da ich aber mit meinen Eispfoten nicht meinen Reißverschluss aufbekomme, verwerfe ich den Gedanken wieder. Also trete ich den Rückweg an, dreimal unterbrochen durch kurze Pausen, in denen ich versuche, wieder sowas wie ein Gefühl in den Fingern zurückzubekommen.
Nach 1:15 h bin ich zu Hause und setze mich erstmal auf die Rolle, um wieder warm zu werden. Als ich gerade 45 Minuten durchgehalten habe, kommt auch Nora von ihrem langen Lauf zurück.

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