Sonntag, 17.08.2014 – wo gehts nach Viernheim?

Sonntag, 17.08.2014 – wo gehts nach Viernheim?

Radlastige Woche – letzter Teil.

Kashif hat es heute vorgezogen, seine Ironman Aufkleber nicht spazieren zu fahren. Dafür will Hendrik unbedingt die Radstrecke vom Viernheimer Triathlon abfahren.

Ist zwar nicht ganz das, was auf meinem Trainingsplan steht (3h flach, 4 x 10 min IM Pace), aber so ein paar Berge können ja auch nicht schaden. Zumindest ist die Strecke landschaftlich ganz interessant, auch wenn da ein paar üble Rampen warten.

Hendrik ist im Gegensatz zu Kashif allerdings nicht für die ganz frühen Uhrzeiten zu begeistern, also treffen wir uns erst um 7:30 Uhr  – und zwar ziemlich bei mir in der Nähe, denn Viernheim ist südlich von Darmstadt.

Nachdem wir ein paar Kilometer geradelt sind, stellt sich heraus, dass Hendrik eine völlig falsche Vorstellung davon hat, wo Viernheim überhaupt liegt. Seiner Meinung nach sollte es nämlich ca. 20km näher an Darmstadt sein (was aber eben leider nicht der Fall ist).
Im weiteren Verlauf stellt sich auch noch heraus, dass er überhaupt keine Ahnung hat, wo die Wettkampfstrecke langführt.
Er habe sich komplett auf mich verlassen, da ich den Wettkampf doch letztes Jahr mitgemacht hätte. :rolleyes:
Das wäre nun auch nicht weiter schlimm gewesen, wenn ich in der Ecke nicht total unkundig wäre, ich letztes Jahr das erste Mal die neue Strecke gefahren wäre UND – und das ist jetzt entscheidend: sich nicht herausgestellt hätte, dass die Radstrecke dieses Jahr fast komplett verändert wurde!!!

Das alles führte dazu, dass wir erst einmal den Einstieg suchen mussten und anschließend Hendriks Smartphone bemühten, um überhaupt einmal die Strecke abzurufen. Die Navigation funktionierte dann aber spätestens beim ersten Funkloch nicht mehr und von denen gibt es im Odenwald erstaunlich viele. Letzteres verwundert auch nicht, wenn man durch Gegenden fährt, in denen die Bevölkerungsdichte pro km² bei zwei Personen zzgl. Hund, Katze und Viehzeugs liegen dürfte. :rolleyes:

Irgendwann stellen wir fest, dass wir unseren ursprünglichen Zeitplan völlig vergessen können und wir auch keine Ahnung mehr haben, wo wir sind und wo wir hinmüssen.

Zum Glück kommt in dem Moment ein Radfahrer mit Triathlon-Trikot vorbei, den wir sofort nötigen, anzuhalten. Unsere Vermutung, dass er ebenfalls die Strecke abfährt bewahrheitet sich und so hängen wir uns an seine Fersen.
Er weiß zwar auch nicht so genau, wo wir lang müssen, aber wenigstens hat er – ganz oldstyle – einen Ausdruck der Radstrecke im Trikot und so beratschlagen wir an der ein oder anderen Stelle, wo wir denn jetzt weiterfahren müssen.

Im Verlauf der Tour spreche ich zahlreiche Danksagungen aus, dass ich am nächsten Sonntag nicht hier starten muss, denn die Strecke ist ein ewiges Auf und Ab. Auf einer Streckenlänge von 35 km müssen über 1000 Höhenmeter überwunden werden.

Das dämmert auch Hendrik und so versucht er alles, um mich zu überreden, für ihn zu starten.

Manchmal ist es einfach besser, die Strecke nicht vorab abgefahren zu sein – dann reist man am Wettkampftag wenigstens nicht mit so einem Scheißgefühl an.

Ich war jedenfalls hinterher so KO, dass ich noch etwas gefrühstückt habe, um danach auf dem Sofa ins Koma zu fallen.

Etwas für die Bergspezialisten.
Etwas für die Bergspezialisten.

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