Samstag, 14.06.2014 – Moret, ich hasse dich.

Samstag, 14.06.2014 – Moret, ich hasse dich.

Der Moret-Triathlon.
Schon zum 30. mal wird er heute stattfinden und ist eine feste Größe im hiesigen Veranstaltungskalender. Letztes Jahr habe ich das erste mal teilgenommen und bin nicht gerade im Frieden damit nach Hause gefahren.
So wollte ich dieses Jahr auch eigentlich nicht wieder hier starten, habe mich aber von Martin und Frank überreden lassen, es doch zu tun.

Letzterer wollte uns eigentlich morgens dorthin fahren, rief dann aber um sieben Uhr mit leicht brüchiger Stimme an, dass es ihm gar nicht gut gehe und er sich schon hätte übergeben müssen. Ein Zusammenhang mit dem gestrigen Grillfest, auf das er eingeladen war, wurde natürlich wehement abgestritten.
Dabei verkündete er gestern Abend noch per WhatsApp „ich bin langsam voll“ und später „gerade kreist die alte Marille“

Soso, kein Zusammenhang also…

Also mussten Martin und ich allein losfahren.
Vor Ort die Unterlagen abgeholt (auch die von Frank – und dabei die 24€ Tageslizenz zurückbekommen). Dann Wechselzone T2 eingerichtet (beschränkt sich darauf, Schuhe hinzustellen), noch mit diverser Triathlonprominenz kleine Schwätzchen gehalten und dann mit dem Rad zum See gefahren.
Den Neo konnten wir heute zu Hause lassen – der See hatte 24,3 °C

Nachdem auch die erste Wechselzone eingerichtet war, hieß es, noch eine Stunde bis zum Start zu warten. Und dieses Warten kann ganz schön nervig sein – vor allem wenn es windig und für mein Gefühl zu kalt ist.
Ich war froh, als wir endlich ins Wasser konnten, denn der Wind hat mir ganz schön zugesetzt. So war ich im Wasser und klapperte mit den Zähnen, weil mir so kalt war.

Als dann endlich der Startschuss fiel, war ich zum Glück mit anderen Dingen beschäftigt, als über die Kälte nachzudenken.
Obwohl die erste Wendeboje schon nach circa 50 Metern kommt, ging es im Feld ziemlich entspannt zu. Keinerlei Prügelei und relativ freie Bahn. Mal fand ich schnelle Beine, an die ich mich dranhängen konnte, mal war ich allein – je nachdem, wie der Vordermann oder ich eben die Streckenführung auslegten.

Nach etwas mehr als 38 Minuten hatte ich wieder festen Boden unter den Füßen. Etwa zwei Minuten langsamer als letztes Jahr mit Neo.
Auf dem Rad muss man ja zunächst über einen Bahnübergang und dann etwa 400m einen Sand-/Schotterweg fahren, der hohes Potenzial für unangenehme Stürze birgt. Beim Bahnübergang hatte ich noch Glück, weil ich noch gerade vor der nächsten Bahn drüberfahren durfte. Der hinter mir wurde angehalten.
Den Schotterweg habe ich auch heil überstanden, so dass ich langsam ans Überholen der anderen gehen konnte.
Das gelang mir auch fast während des gesamten Wettkampfes – nur an den Steigungen habe ich keine Chance. Und ich wüsste gerne mal, warum das so ist?

Auf den letzten Kilometern denke ich mit Schrecken ans Laufen. Das war im letzten Jahr schon meine beschissenste Disziplin und auch heute habe ich überhaupt keine Lust aufs Laufen.
Schlechte Voraussetzungen, wenn man schon im Kopf solch eine Haltung hat. :rolleyes:

Der Wechsel aufs Laufen geht einigermaßen zügig und ich komme auch ganz gut auf die Strecke. Stoppe die ersten Kilometer mit 4:45er Zeiten. Wäre natürlich der Hammer, wenn ich das bis zum Ende laufen könnte. Mir gehts eigentlich auch ganz gut und ich habe nicht das Gefühl, zu überzocken.
Überrascht werde ich, als ich nach knapp vier Kilometern von Didi überholt werde. Er ist ja derjenige, welcher eigentlich ein Abonnement auf den AK-Sieg in diesem Wettkampf hat. In der zweiten Runde kann er aber nicht sein, denn der Führende ist mir eben noch entgegen gekommen. Also muss ich bis eben vor ihm gewesen sein.
Sein Tempo mitzugehen, kann ich mir aber komplett abschminken – dazu ist er zu locker an mir vorbeigelaufen.
Nach sechs Kilometern werde ich dann von Matthias angeschoben und aufgefordert, mit ihm zu laufen („ja, Matthias, ich hab dich auch lieb….“)
Schon frustrierend, wenn man eigentlich ganz gut in der Zeit liegt und dann dauernd überholt wird.
Für zwei weitere Kilometer kann ich noch unter fünf Minuten laufen, dann wirds zäh.

Wieder einmal ödet mich die Laufstrecke mit ihren ewigen Geraden durch den Wald total an. Zuschauer gibt es hier nicht. Nur Waldwege und Bäume und du kannst ewig geradeaus gucken. Werde jetzt von immer mehr Athleten überholt weil die Laufstrecke jetzt natürlich auch immer voller wird und überhole selbst niemanden mehr. Erst auf der letzten Runde kann ich selbst wieder überholen: zwei Athleten, die aufgegeben haben, und einen, der humpelt :rolleyes:
Rechne mir den Rest der Strecke durch, wie lange ich noch pro Kilometer brauchen darf, um wenistens unter fünf Stunden zu kommen. Stelle dann irgendwann fest, dass wenigstens dieses Ziel gut zu erreichen ist.

So laufe ich nach 4:54: 54 über die Ziellinie und sage mir erneut: NIE WIEDER!!!!

Im Ziel geht es mir richtig räudig. Ich friere total und hole erstmal meinen Kleiderbeutel. Danach eine Massage und dann legen wir die 24 € von Frank in (alkoholfreies) Hefeweizen und Bratwurst an

Zu allem Überfluss hat es auch noch ein Ticket wegen Falschparken gegeben

Ein Gedanke zu „Samstag, 14.06.2014 – Moret, ich hasse dich.

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