Dienstag, 08.10.2019 – Umzug macht sich bezahlt

Dienstag, 08.10.2019 – Umzug macht sich bezahlt

Soll: Schwimmen 30min 1. Einheit / Rad 1,5h GA1 / Koppellauf 15min

Ist: Das schöne, wenn man so nah am Pier wohnt ist, dass man sich nicht eine halbe Stunde vorher ins Auto setzen muss, um an den Ort des Geschehens zu fahren. Stattdessen ziehe ich mir die Laufschuhe an, nehme die Schwimmbrille in die Hand und laufe die knapp über 2 Kilometer zum Pier.
Natürlich laufe ich viel zu schnell, denn das allmorgendliche Schaulaufen hat schon längst begonnen. Rush-hour auf dem Alii Drive sozusagen, wobei ich aus der Masse heraussteche, denn ich laufe nicht oberkörperfrei (kann ich mir nach den ganzen Bieren der letzten Wochen nicht erlauben) und habe auch keinen Pulsgurt um.
So bin ich nach knapp zehn Minuten am Pier, wo ich auf Vereinskollege Thomas treffe. Schwimmen werden wir nicht zusammen, denn er schwimmt leider in einer für mich niemals erreichbaren Liga.

Die dreißig Minuten sind relativ zügig rum. Dennoch ist mir nicht wohl bei dem Gedanken, dass ich am Samstag mehr als doppelt so lange schwimmen muss.

Zurück an Land wasche ich mir kurz die Füße, ziehe die Socken und Schuhe wieder an und laufe zurück zum Hotel. Auf dem Weg dorthin begegne ich meinem Vereinskollegen Patrick, der mir ganz aufgeregt erzählt, dass er gerade mit irgendeiner Triathlonpersönlichkeit Social run gemacht hätte. In unmittelbarer Nähe steht auch ein Typ, der gerade ein Selfie mit einem Mädel macht.
Ich muss gestehen, dass ich den Typ noch nie gesehen habe und mir sein Name völlig fremd ist. So fremd, dass ich ihn in den wenigen Stunden bis ich das hier schreibe, schon wieder vergessen habe. Auch ein Blick in die Starterliste der Profis lässt kein einziges kleines Glöckchen in meinem Kopf klingeln.
Überhaupt Stars: ich würde wohl keine Sau erkennen, wenn man mal von Patrick Lange, Jan Frodeno und Sebastian Kienle absieht. Keine Ahnung, wie die ganzen anderen Stars aussehen. Vom Namen kenne ich ja noch ein paar, aber längst nicht alle. Wenn es hochkommt, vielleicht 15-20.
Lebe ich Triathlon nicht genug? Müsste ich mir die Fotos meiner Idole übers Bett hängen? Sind sie überhaupt meine Idole? Eher nicht…
Kann damit leben, auch wenn ich in Gesprächen mit Kennern der Szene eher den schweigenden Part übernehmen muss…

Egal. Erste Einheit im Kasten und dazu noch knapp über vier Kilometer gelaufen. Weiß gar nicht, wann ich das letzte mal gelaufen bin. Dürfte aber schon ziemlich lange her sein.
Nach dem Frühstück ziehe ich mich fürs Radfahren an. Nehme mein Rad, so wie es ist und fahre los nach Kailua-Kona Downtown, wo ich wieder zu der öffentlichen Luftpumpe fahre, um neun Bar in die Reifen zu wuchten.

Beim Hinterrad macht sich beim Erreichen der neun Bar allerdings ein komisches Pfeifgeräusch bemerkbar, das eindeutig nicht aus der Ventilgegend kommt. Mache die Pumpe ab und drehe das Rad um eine halbe Umdrehung, als ich die Ursache sehe: Loch im Mantel. Drehe das Loch wieder nach unten, damit es die Pannenmilch verschließen kann, aber das erweist sich als nicht zielführend. Die Luft entweicht weiter.
Also fahre ich wieder zurück, um den Ersatz-Schlauchreifen aufzuziehen.
An der Tür unseres Apartments angekommen, entweicht jedoch keine Luft mehr. Loch scheint verschlossen zu sein und da sich der Reifen noch fest anfühlt entscheide ich, einfach wieder loszufahren.
Hat dann auch gehalten.
Fahre der Einfachheit halber wieder auf den Highway und kriege ein GA1 natürlich nicht hin. Weiß nicht warum, aber ich lasse mich ungerne überholen. Dementsprechend bin ich immer eher bei 240 bis 280 Watt als darunter. Die Geschwindigkeit liegt bei entsprechenden 40 – 42 km/h – scheinbar habe ich Rückenwind.
Nach 50 Minuten drehe ich wieder um, aber die Geschwindigkeit verringert sich nicht deutlich. Erst gegen Ende scheint der Wind mehr von vorne zu kommen, denn da geht dann das Tempo eher Richtung 30 km/h.
Der Stau auf dem Alii Drive versaut mir natürlich den Schnitt.

Zu Hause bin ich so dermaßen vollgeschwitzt, dass ich mich erstmal mit allen Klamotten unter die kalte Dusche stelle.
Danach gehts in die Laufschuhe und dann wieder auf den Alii Drive – diesmal Richtung Süden. Nach 7,5 Minuten drehe ich wieder um und laufe zum Hotel zurück. Tempo war für meine Verhältnisse hoch und fühlte sich alles andere als komfortabel an. Bin nach den knapp über drei Kilometern ziemlich geplättet und überlege, was ich am Samstag mache. Vermutlich werde ich da nicht über einen 5:30er Schnitt hinauskommen und ich weiß jetzt schon, dass ich leiden werde.


Es ist zwar nicht wirklich heiß (das Außenthermometer des Autos zeigt 32 Grad an) dafür ist die Luftfeuchtigkeit sehr hoch und das macht jeglichen Sport zur Tortur.

Aber ich bin alles in allem zufrieden, dass ich das heutige Programm durchgezogen habe. Das wäre bei der alten Unterkunft vermutlich nicht so gekommen, denn da hätte ich wieder das Rad ins Auto packen müssen. Und ob ich danach noch einen Koppellauf gemacht hätte, wage ich auch mal zu bezweifeln.

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