Samstag, 04.07.2015 – der Tag vor dem Tag
Soll: Vorbelastung Rad 30min
Ist: Ich starte um 6:30 und fahre zum Bäcker. Also nicht auf direktem Weg, sonst komme ich ja nicht auf eine halbe Stunde.
Warm ist es.
Als ich nach der halben Stunde wieder zu Hause bin, ist mein Einteiler durchgeschwitzt.
Den halben Rest des Tages verbringe ich im Freibad – dort allerdings im Schatten. Muss mir ja nicht schon einen Tag vorher einen Sonnenstich holen.
Mit meinem Nachbarn verabrede ich, dass wir so gegen sechs Uhr am Abend die Räder einchecken wollen. Wir fahren um viertel nach fünf los und holen auf dem Weg noch Frank ab.
Am Langener Waldsee ist die Hölle los und es ist kein Vor-und Zurückkommen möglich. Während man Uwe seine Nervosität deutlich anmerkt (das HB-Männchen hätte bei ihm locker in die Lehre gehen können), sind Frank und ich tiefenentspannt.
Irgendwann werden wir schon auf dem Parkplatz ankommen…
Das sind wir dann auch und checken unsere Räder ein.
Mein Rad werde ich morgen früh sicher schnell finden. Bin ja eher langsam im Schwimmen und da ich in der ersten Startgruppe um 6:50 bin, werden die meisten Räder um mich herum schon weg sein. Außerdem stehe ich fast am Ende der Reihe – so dass ich schon völlig verwirrt sein muss, um daran vorbeizulaufen.
Bei meinem Radbeutel bin ich mir da schon nicht mehr ganz so sicher. Der hängt ja nun inmitten gleichfarbiger Beutel.
Was das Radfahren angeht, stand ja nun heute auch noch die Entscheidung an, ob ich einen Ersatz-Schlauchreifen mitnehmen soll oder nicht. Hab noch versucht, den Ersatz irgendwie auf ein Maß zusammen zu knoten, dass ich nicht mit einem Windsegel hinter mir rumfahre – aber vergeblich.
Daraufhin habe ich kurz überlegt, wie oft ich schon eine Reifenpanne in einem Wettkampf hatte, bin auf genau null gekommen und habe den Schlauchreifen wieder weggelegt. Ich hab ja außerdem Pannenmilch im Reifen und die kann eine ganze Menge abdichten.
Wird sich morgen zeigen, ob das so eine gute Idee war. In der Athleteninfo steht, dass es zwar drei Pannenfahrzeuge gibt, die aber nur Werkzeug und keine Ersatzreifen, etc. dabei haben.
Was meine Nervosität im Moment angeht, muss ich feststellen, dass ich absolut tiefenentspannt bin. OK, bei dem Gedanken, dass ich morgen um drei Uhr aufstehen muss, bin ich schon ein wenig angespannt, aber ansonsten glaube ich, dass das ein schöner und anstrengender Wettkampf wird, bei dem es für mich eigentlich um nichts geht, außer ins Ziel zu kommen. Persönliche Bestzeit? Schneller als 9:45 werde ich sowieso nicht mehr – und bei dem Wetter schon gar nicht. Hawaii – Quali? Nochmal drei Monate 20 Stunden pro Woche trainieren und am Wochenende ständig auf dem Rad hocken? Bloß nicht.
Der morgige Tag ist sowas wie der Tag der Befreiung für mich. Ich mache mich frei von meinen Trainingsfesseln und werde die nächsten Wochen und Monate nur noch Sport machen, wenn ich Lust darauf habe und nicht weil es in meinem Trainingsplan steht.
Von daher wirds morgen ein schönes Rennen.