Mittwoch, 09.10.2019 – ich gehöre dazu
Soll: Schwimmen 30min / Laufen 15 min
Ist: Ich laufe zum Schwimmen.
Das sind zwar „nur“ 10 Minuten laufen, aber auf dem Rückweg hatte ich nen Rucksack zu tragen und damit wollte ich nicht laufen.
Der Reihe nach: der ganz frühe Sport fällt heute für mich flach, da Nora das familieninterne Rennen und dem frühen Sport-Slot für sich entscheiden konnte. Also mache ich mich erst um acht auf den Weg und laufe zum Pier.
Beim Loslaufen merke ich den gestrigen Lauf deutlich: die Beine sind etwas schwer und der Gang etwas unrund. Dementsprechend kann ich die Beine nicht zu Höchstleistungen motivieren.
Nach dem 30-minütigem Badeprogramm will ich meine Startunterlagen abholen.
Das hatte ich zwar gestern schon vor, dachte aber, dass ich das kurz vor der Nationenparade machen könne. Falsch gedacht, denn Startnummern werden nur bis 14 Uhr ausgegeben, die Parade war um 17 Uhr. Dementsprechend gabs keine Unterlagen.
Es gab aber auch niemanden, der mir das sagen konnte. Dreimal fragte ich Offizielle wo denn die Startnummernausgabe sei. Der erste hatte gar keine Ahnung, der zweite wusste die ungefähre Richtung und der Dritte führte mich zwar in den Raum, da aber sagte man mir, dass die Startunterlagen eben nur bis 14 Uhr ausgegeben werden.
Naja, egal. Mache ich das eben heute – auch wenn ich gestern bei der Nationenparade so ein klein wenig das Gefühl hatte, nicht dazu zu gehören…
Ich gehe also in das gut runtergekühlte Hotel und bereue schon, dass ich mir nicht mehr Zeit gelassen habe, meinen Einteiler vom Schwimmen zu trocknen. So stehe ich mit Schwimmbrille um den Hals in der Schlange und warte darauf, dass jemand für mich Zeit hat, das Prozedere durchzugehen. Dabei muss man unendlich viele Verzichtserklärungen unterschreiben. Unter anderem auch, dass ich darüber informiert wurde, keinen Rucksack mit in die Wechselzone mitzunehmen. Vermutlich wurde das mal jemandem verwehrt und der hat dann Ironman auf 250 Millionen Dollar Schadenersatz verklagt.
Also sichern sie sich mittlerweile gegen jeden Quatsch ab.
Keine Ahnung, was ich alles unterschrieben hatte. In der Rückentasche meines Einteilers hatte ich lediglich Platz für meinen Perso, meine Kreditkarte und die Magnetkarte für die Tür des Appartments. Eigentlich hätte ich noch meine Brille gebraucht, um überhaupt irgendwas lesen zu können. Wird aber vermutlich alles OK gewesen sein.
Wenn man den Wisch dann in der Hand hält, geht der Rest quasi im Rekordtempo. Armband, Startunterlagen, Rucksack und Zeitmesschip – schon darf man in den Merchandising Bereich, um noch ein wenig Geld locker zu machen. So richtig gefällt mir da aber nix – außer einer Kappe. Die hatte ich nämlich zu Hause vergessen und für den Lauf finde ich dieses Accessoire ganz nützlich.
Bin danach noch ein wenig über die Expo und habe mir allen möglichen Käse angesehen. Ich glaube, Triathleten sind schon irgendwie ein merkwürdiges Volk. Was hier für Zeugs verkauft wird. Irgendwelche Aparaturen, die man sich um die Beine wickelt mit vielen Kabeln dran. Irgendwelche tollen Regenerationsstühle. Und ich bin überzeugt davon, dass sich wirklich Menschen dafür interessieren und sich sowas anschaffen. Gibt ja auch genügend, die auf Kompressionsstrümpfe schwören.
So richtig finde ich nix, was einen spontanen Kaufwillen in mir auslöst und so gehe ich wieder zurück zum Hotel.
Nach einem zweiten Frühstück machen wir noch einen Ausflug zum Strand, wo ich nach einer halben Stunde im Wasser merke, dass ich den Autoschlüssel in meiner Hosentasche habe.
Das wird teuer. Ich erinnere mich daran, dass irgendwas von 250$ aufgerufen wird, wenn der Schlüssel weg ist. Weg ist er ja eigentlich nicht, aber ist er noch brauchbar? Ich gehe erstmal mit dem Schlüssel duschen, um das Salzwasser abzuwaschen. Danach lasse ich ihn eine halbe Stunde in der Sonne liegen, damit er trocknet. Dann ein zaghafter Versuch: der Kofferraum lässt sich mit der Fernbedienung öffnen. Uff.
Chevrolet Schlüssel scheinen also wasserdicht zu sein – obwohl das Öffnen des Dachs mit dem Schlüssel dann nicht so ganz funktioniert hat. Aber morgen vielleicht….
Unterdessen bin ich auch schlauer, was den gestrigen Social Run meines Vereinskollegen angeht. Er ist mit Craig (Crowie) Alexander gelaufen. Kein Wunder, dass ich keinen Crowie in der Starterliste gefunden habe.
Der Name ist mir auch bekannt – aber ein Gesicht dazu hätte ich jetzt nicht vor Augen.