Soll: Schwimmen – Vereinstraining

Ist: Schwimmen – Vereinstraining
Das Vereinstraining am Montag ist immer recht spät – genau gesagt von 20:45 – 21:45 Uhr. Genügend Zeit, sich vorher nochmal komplett durch den Kühlschrank zu fressen und anschließend mit einem nicht zu ignorierendem Völlegefühl seine Bahnen zu ziehen.

Montags wird das Training immer von Thomas L. geleitet. Sein Training unterscheidet sich stark von dem der anderen Trainer, da er Sachen trainieren lässt, die die anderen nicht machen.
Inzwischen ist meine Vermutung die, dass die anderen Trainer eingesehen haben, dass man bei der Ausübung von Sport nicht in der Lage ist, sich komplizierte Vorgänge länger als fünf Sekunden zu merken, sofern sie überhaupt den Eingang in die Großhirnrinde gefunden haben.
Bei Ansagen wie „vier mal fünfzig Meter – auf den ersten fünfzig Meter vier mal linke Seite Arm bis zur Schulter, vier mal rechter Arm bis zur Schulter, zwei ganze Züge, auf den nächsten fünfzig Metern das gleiche mit den Armen, nur dazu immer sechs Kicks mit den Beinen, die dritten fünfzig bla, die vierten fünfzig blabla…“ stehe ich nur noch verwirrt am Beckenrand und frage mich, warum ich hergekommen bin.

In der Regel versuche ich dann irgendeinen Mischmasch aus dem, was ich mir merken konnte, stelle recht schnell fest, dass ich mit dieser Übung kaum vorwärts komme, aber Wasser schlucke wie ein Leck geschlagener Tanker und beende die Übung mit normalem Kraulzug.
Hinterher weiß ich in der Regel auch nicht mehr, wieviel ich geschwommen bin.

Da lobe ich mir die Schwimmprogramme meines Trainers. Die kann ich mir ausdrucken, an den Beckenrand legen und stoisch abarbeiten. Wenn die Blutarmut im Hirn vorüber ist, kann ich sogar noch zusammenzählen, wieviel Meter ich geschwommen bin.

Am Mittwoch ist es wieder soweit.