Mittwoch, 16.04.2014 – das Kurztrainingslager beginnt

Mittwoch, 16.04.2014 – das Kurztrainingslager beginnt

Um mich in den letzten Tagen vor dem Wettkampf optimal vorbereiten zu können, habe ich mir heute und morgen frei genommen und damit ich nicht so ganz allein vor mich hintrainieren muss, haben sich Frank, Martin und Hendrik ebenfalls frei genommen. Das nenne ich mal Trainingseifer

Um neun bin ich mit Frank und Martin zum schwimmen verabredet. Martin bringt auch gleich noch seinen Bruder mit, der allerdings für Hannover 96 startet und damit – zumindest was das Radfahren angeht – Berge nur vom Hörensagen kennt. Beim schwimmen sollte das aber eigentlich keine Rolle spielen.
Das Programm sah 400m einschwimmen vor, gefolgt von 400m Technik und 25 x 100m mit Pullbuoy (keine Paddles). Danach noch 200m Ausschwimmen – das wars.
Mittlerweile ist das keine große Sache mehr. Ist auch nicht so, dass sich die 100er elendig lang hinziehen würden. Eigentlich sollen nach den 100m immer 20 Sekunden Pause gemacht werden, wir machen aber der Einfachheit halber immer Abgangszeiten von zwei Minuten daraus und gehen dann irgendwann auf 1:55, um nicht zu viel Zeit zu vertrödeln.
Martin enttäuschte leider ein wenig, nachdem er stark anfing, aber ebenso stark nachließ. Auch sein Bruder musste schon früh die Segel streichen und verlegte sich darauf, Frank und mich zu bewundern.
Nach 70 Minuten waren wir mit dem Programm durch und fuhren ins Schwarz-Weiß Café, um erstmal gemütlich zu frühstücken.
Eigentlich hätten wir um zwölf Radfahren wollen, aber Hendrik, der nicht früher konnte, bat noch einmal um Verschiebung auf eins, dann halb zwei. Da Frank aber zu Hause Bonuspunkte sammeln musste, hätten wir nur bis vier Uhr Zeit gehabt, was wiederum nicht für eine angemessene Radausfahrt reichen würde. Also fuhren wir erst zu viert eine Runde, holten Hendrik dann ab, um zu fünft eine weitere Runde zu drehen.
Vier Stunden hätten es nach meinem Plan werden sollen.
Der Zeitplan geriet dann allerdings zunehmend aus den Fugen, als Hendrik einen Platten hatte. Leider hatte er seine Hochprofilfelgen montiert, hatte aber keinen Schlauch mit langem Ventil dabei und behalf sich vergeblich mit einer Ventilverlängerung, mit der er allerdings keine Luft in den Schlauch bekam.
Ich muss dazu sagen, dass er direkt an der Straße stehen geblieben ist, Martin und ich aber noch bis zur nächsten Wegkreuzung gefahren sind, um nicht von den Autos überrollt zu werden. Wir bekamen von dem ganzen Chaos also erstmal nix mit, wunderten uns nur, warum es nicht so recht vorwärts ging und feixten schon, dass ihm das im Wettkampf das Genick brechen würde, wenn er zum Reifen flicken eine halbe Stunde braucht. Irgendwann kam Martins Bruder dann zu uns vorgefahren und fragte, ob wir einen Schlauch mit langem Ventil dabei haben. Hatte ich, denn ich fahre die gleichen Felgen.  Welch ein Zufall. Also Schlauch ausgehändigt, er fährt wieder zurück und wir warten weiterhin. Er kommt wieder zurück und sagt, das Ventil sei zu kurz.
Zu kurz? Die passen auf meine Zipp 404 – aber auf seine nicht?
Und mit der Ventilverlängerung würden sie keine Luft auf den Schlauch bringen – ob jemand eine CO2 Kartusche dabei hat? Hatte ich auch und fuhr diesmal selbst zu ihm hin, wo ich einen verzweifelten Hendrik antraf. Um es kurz zu machen: am Ende war die Kartusche leer und der Reifen immer noch platt. :rolleyes:
Nun bot Martin sein Flickzeug an, um den alten Schlauch zu flicken. Frank machte sich jetzt auf den Rückweg, da sein Ultimatum sich langsam dem Ende näherte, Hendrik forderte uns auf, ihn jetzt allein zu lassen, zur Not würde er sich abholen lassen und wir machten uns nun nur noch zu dritt auf den Weg.
Eine glückliche Fügung des Schicksals sorgte dafür, dass gerade, als wir durch Schafheim fuhren, ein Fischwagen seine Pforten öffnete – und wenn drei Norddeutsche vorbeikommen, können wir natürlich nicht vorbeifahren, ohne nicht wenigstens ein Fischbrötchen zu probieren.
Naja, Martins Bruder scheint irgendwie aus der Art geschlagen zu sein, jedenfalls verzichtete er, als er den Berg Zwiebeln sah, der auf dem Bismarck-Hering lag. Dabei mundete das Brötchen ganz ausgezeichnet und war so lecker, dass Martin und ich danach auch noch eins mit Matjes probieren mussten.

Gestärkt und zufrieden machten wir uns danach auf den Heimweg und ich überlegte noch eine ganze Weile, ob das vielleicht meine Geheimwaffe beim Wettkampf werden könnte.

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