Mittwoch, 11.09.2019 – Prag ist nix für Läufer

Mittwoch, 11.09.2019 – Prag ist nix für Läufer

Soll: Schwimmen 1:20

Ist: Wie schon gestern angedeutet: ich bin in Prag und bin in der Innenstadt untergebracht. Eigentlich hätte ich einen Rucksack mit ner frischen Unterhose und ner Zahnbürste mitnehmen können, aber ich habe ein bedrohliches Trainingsdefizit angesammelt und muss was tun.
Also sind meine Laufschuhe mit im Gepäck.

In Prag war ich das letzte mal in den 90ern. Ich glaube, es war 1992 – weiß ich nicht mehr so genau. Der Anlass damals: Prag Marathon (wie sollte es anders sein). Seitdem hat sich die Stadt ganz schön gewandelt. Irgendwie ist sie auch bergiger geworden. Das hatte ich so nicht mehr in Erinnerung und während meiner gestrigen Taxifahrt vom Flughafen zum Hotel waren es auch nicht so sehr die ganzen Sehenswürdigkeiten, die meine Aufmerksamkeit einnahmen, sondern die ganzen Steigungen, die wir fuhren.

Aber jetzt hatte ich die Laufschuhe dabei – also laufe ich auch. Auf gpsies hatte ich mir am Vortag eine Strecke zusammengeklickt, die zunächst zu einem nahe gelegenen Park führte. Eine Runde im Park entsprach etwa 1,3 Kilometer. Falls es mir hier nicht gefallen sollte, oder mir langweilig würde, hatte ich noch eine Runde über die Karlsbrücke hinzugefügt.

Um 6:15 Uhr laufe ich los Richtung Park. Problem ist leider, dass der Track auf der Forerunner Uhr ziemlich krakelig aussieht und ich ohne Lesebrille das Sehvermögen eines Maulwurfs habe (vor allem zu so früher Stunde). Mit ein paar Umwegen schaffe ich es dann aber doch zum Park und hier geht es munter hoch und runter.
Nach einer Runde steht fest: eine reicht.
Also laufe ich raus aus den Park Richtung Karlsbrücke.
Ich stelle fest: Prag ist nicht nur wegen seiner Topografie ungeeignet für Läufer, sondern auch wegen seiner Wegeplanung: es gibt eigentlich nur Straßen für Autos. Laufen ist hier genause wenig möglich, wie Radfahren. Dementsprechend sieht man auch weder Läufer noch Radfahrer. Dafür enorm viele Autos.
Mit einigen nicht geplanten Umwegen bin ich dann endlich auf der Karlsbrücke und hier ist um diese Uhrzeit wirklich die Hölle los: hunderte mit Selfiestick bewaffnete Touris fotografieren jeden einzelnen Pflasterstein und jedes Objekt, dass fotogen aussieht (mich vermutlich nicht).
Laufe auf der anderen Seite der Moldau weiter bis ich zu der Brücke komme, von der aus es theoretisch nur noch geradeaus zum Hotel geht.
Verpasse allerdings den Abzweig und drehe so nochmal eine kleine Schleife.
Nach 8,5 Kilometern bin ich wieder zurück. Hat sich nicht so wirklich gelohnt, war aber auch alles andere als angenehm.

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