Sonntag, 01.09.2019 – meine Liebe zu Schlauchreifen

Sonntag, 01.09.2019 – meine Liebe zu Schlauchreifen

Soll: Rad GA1 5:00 mit bergigem Profil

Ist: Seit Wochen schon steht ein Verwandtenbesuch in Dossenheim im Kalender. Wir sind morgens um neun zum Frühstück verabredet und für mich war klar, dass ich mit dem Rad hinfahren werde und Nora mit dem Auto nachkommt. Nur: bis Dossenheim sind es rund 45 Kilometer. Fünf Stunden – da müsste ich schon laufen, um auf die Zeit zu kommen.
Also beschließe ich, deutlich früher aufzustehen, Lampen ans Rad zu machen und um fünf Uhr loszufahren. Das ergibt zwar auch keine fünf Stunden, aber zur Not kann ich ja nach dem Frühstück von dort noch mit dem Rad wieder nach Hause fahren.
Vier Stunden – da sollten 120 km ausreichend sein. Also Strecke von Garmin erstellen lassen, was den Vorteil hat, dass man nicht selbst in die Planung einsteigen muss. Außerdem sind die von Garmin erstellten Routen in der Regel gut zu fahren. Wenig Verkehr und meistens auf Nebenstrecken.

Nach vier Stunden Schlaf (hab mal wieder nicht ins Bett gefunden) klingelt der Wecker.
Das Rad hatte ich gestern Abend schon so weit präpariert, dass ich eigentlich gleich losfahren kann. Klemme noch den Garmin an den Lenker, nehme die Trinkflaschen mit und fahre los.
Nach circa drei Kilometern wird es am Vorderrad etwas ruckelig und ich überlege, ob ich den Reifen vielleicht so stark aufgepumpt habe, dass ich jeden kleinen Kieselstein beim Überfahren spüre.
Ich halte an und im Schein der Lampe sehe ich, dass der Reifen platt ist.

Na toll. Der Reifen hat vielleicht gerade mal 200 km runter und war mit 75€ nicht gerade günstig. Scheinbar hat die Pannenmilch nichts geholfen.

Später sehe ich dann, dass der Reifen am eingeklebten Ventil undicht wurde und da kann die Pannenmilch in der Regel nix mehr machen. Das nervt mich wirklich kolossal. Eigentlich finde ich die Schlauchreifen super, weil ich kaum eine Panne damit habe – auch dank Pannenmilch. Wenn sie mir kaputt gehen, dann am Ventil – und dann bin ich in der Regel aufgeschmissen, weil ich eigentlich nie einen Ersatz-Schlauchreifen dabei habe.

Wie auch immer: bin ziemlich angesäuert, andererseits aber auch froh, dass mir das schon nach drei Kilometern passiert ist und nicht irgendwo „in the middle of nowhere“. So rolle ich auf dem platten Reifen wieder gaaaanz langsam nach Hause zurück und starte etwa 30 Minuten später zum zweiten Mal von zu Hause (hab das Vorderrad eines anderen Rades genommen).
Jetzt muss ich mich allerdings schon ganz schön beeilen, wenn ich die 120 km in 3:15 schaffen will.

Anfangs begleitet mich noch dir Furcht, dass ich von irgendeinem betrunkenen Spätheimkehrer vom Rad geholt werde. Die große Anzahl von Taxis, denen ich begegne, lässt mich jedoch hoffen, dass damit die größten alkoholisierten Problemfälle auf ungefährliche Weise ins heimische Bett geschafft werden.

Ich komme gut voran und fahre teils so schöne Wege, dass ich wieder genau weiß, warum ich diesen Sport so liebe.

Neckar in Ladenburg

Nach insgesamt vier Stunden Fahrt – inkl. der Pannenrückfahrt – habe ich 120km auf der Uhr und bin fast pünktlich in Dossenheim.
Da es dann nicht nur beim Frühstück geblieben ist und wir noch einen längeren Ausflug nach Heidelberg gemacht haben, abends noch zum Grillen blieben, bei dem Alkohol (in homöopathischen Mengen) floss, habe ich das Angebot angenommen, im Auto mit nach Hause zu fahren.

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