Sonntag, 25.08.2019 – race day

Sonntag, 25.08.2019 – race day

Soll: OD Bad Zwischenahn – nach Möglichkeit aufs AK-Treppchen

Ist: Aufmerksam wurde ich auf den Wettkampf ja durch meine Schwester, die hier in der Nähe lebt. Bei näherer Betrachtung zeigten sich einige Argumente, die für diesen Wettkampf sprachen und eine weitere Anreise rechtfertigen sollten.
Da wäre zum einen die topfebene Radstrecke. Diese führte dreimal um den See und sollte keine Überraschungen bergen, denn wo gibt es im hohen Norden schon Berge?
Da ich für bergige Strecken nicht diszipliniert genug lebe (ich bin zu fett für Berge), also ein absolutes Argument für den Wettkampf.
Dann versprachen die Ergebnislisten der letzten Jahre, dass hier ein Sprung aufs Treppchen absolut im Bereich des Möglichen lag.
Der letztjährige AK-Sieger hatte zwar 2:15 (ca.) benötigt, was ganz schön fix ist, aber schon der Zweitplatzierte lag ca. eine halbe Stunde dahinter.
Da ich mir eine Zeit um die 2:30 ausrechnete, sollte also Platz zwei machbar sein. Und soweit ich das überblicken konnte, war der Erstplatzierte des letzten Jahres heute nicht am Start.

Also am frühen Morgen zusammen mit meiner Schwester (die – sollte sie ins Ziel kommen – ihre AK gewinnen würde) auf den Weg nach Bad Zwischenahn gemacht. Den Neo hatte ich zur Sicherheit mal ins Auto gelegt, obwohl der See gestern schon lt. Homepage des Veranstalters kuschelige 22 Grad hatte.

Gerade als ich mir die Wechselzone eingerichtet habe, kommt die Durchsage vom Veranstalter, dass der Neo erlaubt sei. Vermutlich haben sie so lange gemessen, bis sie eine Stelle gefunden haben, wo die Wassertemperatur unter 22 Grad lag.

Shit. Ich schwimme mit Neo eigentlich genauso schlecht wie ohne Neo, denn nicht die Wasserlage ist mein Problem, sondern vermutlich der Armzug. Außerdem zwängt mich der Neo eher ein.
Verzichten will ich allerdings auch nicht auf die Pelle und daher mache ich mich auf den Weg zurück zum Parkplatz, um den Neo aus dem Auto zu holen.

Gestartet wird in zwei Wellen: in der ersten Welle das ganze junge männliche Gemüse, in der zweiten Welle alle Frauen und Männer Ü50 – inkl. mir.
Ehrlich gesagt find ich das Wasser tatsächlich ziemlich kalt. Sicht im Wasser geht gegen null, Orientierung über Wasser ist super, da die Bojen groß genug sind, dass man sie auch aus der Froschperspektive erkennen kann.

Doch trotz guter Orientierung bleibt das Schwimmwunder einmal mehr aus. Nach knapp unter 30 Minuten steige ich aus dem Tümpel und stürme in die Wechselzone, wo mein Rad zumindest nicht allein steht.

Auf der Radstrecke hatte ich ja insgeheim mit einem 40er Schnitt gerechnet, doch schon nach dem ersten Kilometer merke ich, dass daraus heute nichts wird. Der Schnitt ist zwar nicht schlecht, aber ich muss mich schon ganz schön anstrengen, um auf 40 Sachen zu kommen. Dafür überhole ich ständig andere Teilnehmer – kurz nach Beginn der zweiten Runde überrunde ich sogar meine Schwester, die aufgrund eines Defekts am Auflieger nur Rennlenker fahren kann.
Nach knapp über 1:02 stelle ich mein Rad wieder in der Wechselzone ab. Zwar kein 40er Schnitt, aber immerhin noch 38,1 km/h.

Jetzt also das Laufen.
Ich kann nicht behaupten, dass mir das Laufen nichts ausmachen würde. Die Sehne meldet sich deutlich und ich überlege, ob es nicht besser wäre, jetzt zusammenzupacken und aufzuhören, um nicht noch den Start auf Hawaii zu gefährden. Als dann das erste Kilometerschild des Veranstalters auftaucht, zeigt meine Uhr eine Zeit von 4:15 an. Meine Uhr zeigt aber auch, dass es bis hierher nur 0,9 km waren.
Wie auch immer: die Zeit war für meine Verhältnisse ziemlich fix und da ist es auch nicht weiter verwunderlich, wenn sich die Sehne meldet.
Also laufe ich weiter und bringe das Ding zu Ende. Die offizielle Streckenlänge beträgt 10,8km – meine Uhr zeigt am Ende 10,9 km und einen Schnitt von 4:48 an.

Ich bin völlig im Arsch, da mich kurz vor dem Ende noch ein alter Sack überholt hat und ich davon ausging, dass er in meiner AK ist. Also versuchte ich, an ihm dran zu bleiben, um ihn nach Möglichkeit kurz vor dem Ziel erneut zu überholen. Dann bog er allerdings nach links auf seine nächste Runde ab, während ich rechts ins Ziel laufen konnte.

Jetzt dauerte es ziemlich lange, bis die erste Ergebnisliste ausgehängt wurde. Zwischendurch konnte ich noch meine Schwester kurz anfeuern und eine eiskalte Dusche „genießen“.

Als endlich die Ergebnisliste aushängt, finde ich mich auf Platz 20 gesamt wieder und nachdem ich mich vergewissert habe, dass von den 19 vor mir liegenden keiner in meiner Altersklasse ist steht fest, dass ich die AK gewonnen habe.

Mein erstes mal, dass ich bei einer OD auf dem Treppchen stehe – und dann auch noch ganz oben. Bin ganz zufrieden, auch wenn ich damit im Vorfeld schon kalkuliert hatte.
Als Preis gab es eine Literflasche Fahrradreiniger.
Mal gucken. Ich vermute, die hält sich bei mir mehrere Jahre.

Meine Schwester hat dann übrigens auch ihre AK gewonnen, so dass ein schöner Familien-Doppelsieg zustande gekommen ist.

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