Samstag, 29.06.2019 – Hektik am Tag davor

Samstag, 29.06.2019 – Hektik am Tag davor

Soll: Vorbelastung Rad 30 Minuten

Ist: Hab gestern noch angefangen, mein Rad auseinander zu nehmen. Ob gestern nun der ideale Zeitpunkt war, kann man durchaus diskutieren. Auf der einen Seite kann man sagen: besser gestern als nie. Auf der anderen Seite könnte man aber auch sagen, dass das auch ein paar Tage früher hätte erledigt werden können.
Nun also heute. Die anschließende Probefahrt könnte ich quasi als Vorbelastung ins Trainingsprotokoll (bzw. in diesen Blog) eintragen, womit zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen wären.

Was ich nicht bedacht hatte war, dass bei sowas eigentlich immer irgendwas schief geht, bzw. Unvorhersehbares passiert.

Die Vorgeschichte ist, dass mein Rad eine elektronische Schaltung hat. Der Akku ist hinter einer „Serviceklappe“ oberhalb des Tretlagers untergebracht. Diese „Serviceklappe“ ist nur zu erreichen, wenn das Hinterrad ausgebaut ist. Und diese Klappe ist mit zwei kleinen Inbusschrauben gesichert.

Na jedenfalls hat mein Rad in den Wintermonaten einige Zeit auf der Rolle zugebracht und wurde dort nicht nur von meinen stahlharten Beinmuskeln malträtiert, sondern auch von meinem ätzenden Schweiß, der sich in alle Poren gesetzt hat. So konnte ich – nachdem ich das Rad im Frühjahr aus dieser misslichen Lage befreit hatte – zunächst nur geradeaus fahren, da das Lenkkopflager durch das Salz festgefressen war.
Lenkeinschlag? Fehlanzeige.

Irgendwann wollte der Akku geladen werden und bei dieser Gelegenheit musste ich feststellen, dass die Schrauben der „Serviceklappe“ eine feste und innige Beziehung mit den Gewindeeinsätzen im Rahmen eingegangen sind. Sprich: die Dinger saßen bombenfest. Der Versuch, sie mit einem passenden Inbusschlüssel aufzubekommen endete spätestens da, als die Schrauben rundgelutscht waren und der Inbus nicht mehr griff.
Jetzt war guter Rat teuer.
Letztlich entschied ich mich zur Brachialmethode, holte die Bohrmaschine raus, bestückte sie mit einem passenden Metallbohrer und bescherte den Schraubenköpfen ein schnelles Ende.
So kam ich zumindest wieder an den Akku ran. Ich fand dann auch recht schnell (also nach drei katastrophalen Ausfahrten) eine Methode, um diese „Serviceklappe“ an ihrem Ort zu halten, ohne dass sie das Hinterrad blockiert, sobald sie sich ein wenig löste.

Soweit die Vorgeschichte….

Ich erwähnte ja, dass ich mir einen neuen Felgensatz aufgebaut habe. Schlauchreifenfelgen genauer gesagt. Auf diese habe ich am Freitag noch Schlauchreifen von Zipp aufgeklebt. Sollen angeblich sauschnell sein bei gleichzeitiger Pannensicherheit.
Bei der Probefahrt musste ich feststellen, dass die Reifen viel höher sind und sie damit an meiner „Serviceklappe“ schleifen, die ja nur notdürftig mit Klebeband befestigt war und somit nicht mehr ganz so plan am Rahmen anlag.
Abgesehen von der psychologischen Wirkung eines Schleifgeräuschs (es sind vermutlich nur 2,5 Watt Verlust, hört sich aber wie 50 Watt an), war mir die Gefahr zu groß, dass das Ding sich langsam Richtung Hinterrad aufmacht und dort weiter wie ein Bremsbelag wirkt.
Also was tun?

Ich könnte einen Stab-Akku aus einem meiner anderen Räder nehmen und ihn in die Sattelstütze stecken (so wie es mittlerweile Standard ist).
Problem: meine Sattelstütze ist mit dem Rahmen ebenfalls eine innige Beziehung eingegangen und ich bekomme das Ding auch mit Brachialmethoden nicht aus dem Rahmen gezogen.

Am Ende habe ich mich dafür entschieden, die „Serviceklappe“ wegzulassen und statt dessen einfach ein Stück Paketklebeband davor zu pappen. Verbunden mit der Hoffnung, dass das hält und der Akku einfach in seinem Fach liegen bleibt.
So war zumindest das Schleifgeräusch weg – auch wenn ich mir dafür ein mulmiges Gefühl eingehandelt habe.

Die Probefahrt bzw. Vorbelastung hat dann nicht das Gefühl in mir aufkommen lassen, dass ich Bäume ausreißen könnte.
Aber morgen sieht das vielleicht alles ganz anders aus.

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