Samstag, 18.05.2019 – Singlespeed

Samstag, 18.05.2019 – Singlespeed

Soll: Radfahren 4:00 / Koppellauf 30 min

Ist: Alles, was mit Laufen zu tun hat, werde ich erstmal hintenan stellen. Also fahre ich vier Stunden Rad und belasse es dabei.
Erschwerend kommt heute hinzu, dass ich gestern irgendwas gegessen habe, was mir nicht so gut bekommen ist: ich habe massive Magenprobleme.
(Kann mir nicht vorstellen, dass es an den unzähligen Bieren und Schnäpsen lag, die ich gestern anlässlich einer ausgedehnten Kartenrunde vernichtet habe. An den Haribos schon gar nicht. )

Dennoch suche ich mir eine Strecke raus, die relativ flach ist und ca. 130 km lang ist. Das sollte für vier Stunden reichen.

Nach dem Losfahren kamen dann folgende Dinge zusammen: schon nach relativ kurzer Zeit konnte ich vorne nicht mehr vom kleinen auf das große Blatt schalten. Bei der elektronischen DI2 Schaltung von Shimano ist das das untrügliche Zeichen dafür, dass die Batterie schon ein wenig leer ist. Dann kann man nämlich nur noch hinten schalten.
Nun hätte ich zurückfahren und ein anderes Rad nehmen können, oder weiterfahren und nur noch hinten schalten.
Ich entschloss mich zu letzterem.

Also fuhr ich Richtung Rhein, überquerte eine Autobahnbrücke mit angeschlossenem Radstreifen und fuhr linksrheinisch gen Süden.
Dumm nur, dass irgendwann – und das hatte ich wirklich nicht bedacht – die Batterie komplett leer war und ich gar nicht mehr schalten konnte. So musste ich vorne 39 Zähne, hinten 18 Zähne fahren. Singlespeed sozusagen. Dass ich damit die Tour nicht zu Ende fahren kann, war klar und so setzte ich mit der Fähre über den Rhein, um wieder nach Hause zu fahren.
Radfahrer auf alten Seelenverkäufern freuten sich riesig, dass sie mich locker abhängen konnten, während ich bin mit gefühlten 120 Kurbelumdrehungen höchstens auf 29-30 km/h kam.
Leider fing es kurz vorm nächsten Ort an zu tröpfeln und ging dann in einen schönen Schauer über, gerade als ich den Dorfkern erreichte. Also flüchtete ich in ein Bushäuschen und verbrachte dort die nächste Stunde mit einem alten Motorradfahrer, der sein Schätzchen auch nicht durch den Regen jagen wollte.
Nun stehe ich mit den meisten von denen ja ziemlich auf Kriegsfuß – zumindest mit denen, die ihr Zweirad als Rennsemmel verstehen und damit die Straßen des Odenwalds unsicher machen.
Dazu gehörte er definitiv nicht und so ergaben sich ganz interessante Gespräche.
Nach einer Stunde – es hatte immer noch nicht aufgehört zu regnen – war ich des Wartens überdrüssig und beschloss, durch den Regen nach Hause zu fahren. Mit Singlespeed würde ich dafür noch mindestens eine Stunde brauchen.

Ich war dann ziemlich erstaunt, dass etwa 1,5 km weiter die Straße furztrocken war.

Nach 90 km war ich wieder zurück, davon ca. 40km Singlespeed. Ging auch…

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