Sonntag, 12.05.2019 – Pannentour

Sonntag, 12.05.2019 – Pannentour

Soll: Im Trainingsplan steht was von Koppellauf…

Ist: Wir wollen heute von Masserberg nach Erfurt fahren.

Unser Hotel heißt „Schöne Aussicht“ aber davon kann keine Rede sein. Draußen ziehen Nebelschwaden vorbei und lassen keine schöne Aussicht zu. Immerhin soll es heute trocken bleiben.
Die Klamotten sind dank gefühlter 50° im Zimmer alle wieder trocken.
So machen wir uns nach dem Frühstück auf den Weg und fahren Waldwege. Irgendwann kommt sogar die Sonne raus und ich sehe mich genötigt, meine Regenjacke ins Gepäck zu stecken.

So weit – so gut.

Nach ca. 25km vernehme ich ein deutliches Pfeifgeräusch wie es manchmal entsteht, wenn sich irgendwo ein trockenes Blatt zwischen Rahmen und Reifen verklemmt hat und jetzt am Reifen schleift.
Kann auf die Schnelle nichts ausmachen und irgendwann hört das Pfeifen auch auch. Dafür fühlt sich das Rad leicht schwammig an.
Ergebnis: Hinterrad platt
Nun wäre das ja alles kein Problem, wenn man normale Reifen mit Schlauch hätte. Hab ich aber nicht.
Als ich den Crosser vor Jahren aufgebaut habe, ist man in der Crosserszene Schlauchreifen gefahren, da man mit ihnen mit relativ geringem Druck fahren kann und keine Sorge haben muss, einen Durchschlag zu bekommen, wenn man mal auf einen kantigen Stein fährt.
Nun hatte ich zwar extra noch 40ml Pannenmilch vor der Fahrt eingefüllt, damit Löcher in der Decke gedichtet werden, aber das Problem liegt nicht an einem Loch in der Decke, sondern daran, dass das Ventil zum Teil rausgerissen ist. Da ist das Loch so groß, dass die Pannenmilch komplett aus dem Reifen entweicht.
Da ich keinen Ersatz dabei habe, ist die Fahrt hier für mich beendet.

Zum Glück befinden wir uns relativ nah an einer Straße die nach Ilmenau führt. Von dort kann ich mit dem Zug zum Bahnhof Erfurt fahren, wo ich die anderen wieder treffen würde.
Da es bis dahin 13 km sind und ich schiebend mindestens 1,5 Stunden unterwegs bin, entschließe ich, auf dem platten Reifen zu fahren. Wird die Felge schon aushalten…

In Ilmenau treffe ich die anderen drei in einem Cafe direkt am Bahnhof wieder. Ich bekomme gerade mein Stück Kuchen und den Cappuccino, als mir unser Tourguide sagt, dass in acht Minuten der nächste Zug nach Erfurt geht und ich von dort mit dem ICE wieder nach Darmstadt fahren könne.
(Wenn ich auf die anderen warten würde, müsste ich mehrere Stunden auf dem Bahnhof verbringen).
Nur ließe sich die Fahrradmitnahme nicht auf dem Handy buchen, so dass ich ins Reisezentrum muss.
Stürze alles hinunter und schiebe rüber zum Bahnhof, wo gerade der Bummelzug einfährt.
Eine Stunde später bin ich in Erfurt und gehe dort direkt ins Reisezentrum. Ein wenig mulmig ist mir schon, denn ich darf mein Rad nicht mit reinnehmen und ein Schloss habe ich auch nicht dabei. Schließe das Rad mit meinem Helmverschluss ab und gehe rein.
In dem ICE ist natürlich kein Platz mehr für ein Rad
Dafür bekomme ich ein „Quer durch Deutschland“ Ticket ausgehändigt und darf damit beliebige Bummelbahnen fahren.
Über Kassel und Frankfurt gehts zurück nach Darmstadt und nach 7,5 Stunden Zugfahrt bin ich endlich zu Hause.

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