„Wieder mal was Neues“ musste ich feststellen, als ich auf den Trainingsplan guckte. Zwei Radeinheiten an einem Tag, unterbrochen durch einen kurzen Koppellauf und eine zweistündige Pause.

Die erste Radeinheit sollte drei Stunden dauern und 3 x 15 Minuten IM Pace enthalten. Gleich im Anschluss 10 Minuten locker laufen.

Nach den zwei Stunden Pause dann nochmal zwei Stunden locker flach Radfahren.Flach? Auf Lanzarote?

Naja, wie auch immer…
Das Wetter zeigte sich heute von der einigermaßen milden Seite. Das heißt nicht, dass es nicht windig würde, aber eben nicht mehr in Böen mit 80 km/h, sondern nur noch 35 km/h, was für hiesige Verhältnisse offenbar schon fast Windstille ist.

Bei den Radlern auf der Insel dürfte ich langsam als „Die Mumie“ bekannt werden, denn entgegen dem allgemeinen Trend, kurz/kurz zu fahren, habe ich wieder alles angezogen, was ich im Klamottenschrank finden konnte. Beinlinge, Armlinge, Langarmwindstopper und nochmal eine Regenjacke oben drüber und natürlich eine Mütze unter dem Helm. Handschuhe hatte ich in einem Anfall grenzenlosen Optimismus zu Hause gelassen, sonst hätte ich die auch noch angezogen.
Den Streckenverlauf kriege ich aus dem Kopf nicht mehr so genau hin, aber es ging dieses Mal Richtung Norden. Dabei erwischte ich das ein oder andere Mal so beschissene Straßen, dass ich Angst hatte, mein Rad könnte in alle Einzelteile zerfallen.
Liebe Regionalregierung von Lanzarote, fragt doch mal bei euren Mallorcinischen Kollegen nach, wie man an die ganzen EU Gelder herankommt, um so auch noch den letzten Feldweg mit fahrradfreundlichem Asphalt zu sanieren. Wenn die das hinbekommen haben, dürfte euch das auch nicht schwerfallen. Schlechtere Straßen findet man ja fast nur noch in Deutschland und das zeigt ja mehr als deutlich, in welchem Zustand sich das Wegenetz hier befindet.
Trotz der beschriebenen Hindernisse, bin ich dann doch nach 3:15 mit einem kompletten Rad wieder angekommen und konnte mich gleich in die Laufklamotten schmeißen.
Beim Laufen wird mir allerdings deutlich wärmer als beim Radeln und so habe ich dann nach und nach meine Armlinge und meine Mütze abgelegt.
Statt der vorgeschlagenen 10 Minuten bin ich 20 Minuten gelaufen, um wenigstens noch einen Punkt im Winterpokal zu bekommen.

Danach habe ich mich nur ganz kurz aufs Ohr gehauen  und hätte garantiert die zweite Radeinheit verpennt, wenn ich nicht durch starken Regen geweckt worden wäre.

Ein Glück bin ich nicht von selbst früher aufgewacht und losgefahren, sonst wäre ich jetzt abgesoffen.
Da die zwei Stunden Pause jetzt rum waren, habe ich mich also wieder angepellt (s.o.) und bin losgefahren. Und hier muss ich dem Wind mal ein Kompliment machen. Er macht mir zwar Tag für Tag das Leben schwer, aber als Fön für nasse Straßen macht er einen klasse Job. Alle Straßen waren trocken und jetzt kam sogar die Sonne raus, so dass mir unter meinen ganzen Klamotten ganz schön warm wurde.
Also nach zwanzig Minuten angehalten  und Regenjacke, Mütze und Beinlinge ausgezogen.
Zum Schluss habe ich mich dann noch ein wenig verfahren, so dass ich 2:15 unterwegs war. Bin gerade noch rechtzeitig ins Haus, bevor der nächste große Regenguss runterkam.

Zusammenfassung des Tages:

1. Rad / Lauf / 2. Rad
79,6 km / 4 km / 59,1 km
3:14:46 / 0:20:01 / 2:13:35
1157 / 42 / 521 Höhenmeter
Ø Geschw: 24,5 / – / 26,6 km /h