Mittwoch, 09.01.2019 – wie ein Fisch im Wasser

Mittwoch, 09.01.2019 – wie ein Fisch im Wasser

Soll: Schwimmen nach Programm

Ist: Da ist es wieder: mein Motivationsproblem, am frühen Morgen ins Schwimmbad zu gehen. Dabei habe ich mir das Problem ja selbst auferlegt. Ich könnte ja auch zu jeder anderen Zeit gehen, zur Not abends ins DSW Schwimmtraining.
Aber zunächst mal bin ich schlecht gelaunt.

Fahre mit dem Rad zur Arbeit und beschließe, heute Abend ins Vereinstraining zu gehen. Wird schon nicht so verkehrt sein, was da geschwommen wird. Außerdem sehe meine Vereinsfreunde endlich mal wieder.
Gesagt, getan und es war wirklich nett, mal wieder mit ein paar anderen Menschen zu quatschen.
Das Programm war anfangs techniklastig mit fiesem Rückenschwimmen: 25 Sprint Kraul, 50m Rücken und das ganze 4 x 150 Meter. Kraul bin ich ja schon nicht der Schnellste, aber beim Rückenschwimmen kann ich meine Nachfolger nur durch Tricks auf Distanz halten. Ab und zu ziehe ich mich mit dem linken Arm an der Schwimmleine vorwärts. Merkt keiner und macht echt schneller
Wir schwimmen aber auch noch 600m am Stück oder 2 x 200m gesteigert.
Nun bin ich zwar nicht vorne geschwommen, sondern an dritter Stelle, aber das Tempo konnte ich jederzeit gut mitgehen, bzw. war es mir fast ein bisschen zu langsam. Das lag sicherlich daran, dass ich im Schwimmschatten geschwommen bin. Bei den 200ern wollte ich am Ende mal versuchen, meinen Vordermann zu überholen, ohne deutlich an Kraft zulegen zu müssen, bin aber nur ca. bis Hüfthöhe gekommen.
Aber alles in allem bin ich ziemlich zufrieden mit der Performance. OK, es war die Krampenbahn, aber die da vor mir geschwommen sind, sind beim Wettkampf bislang immer vor mir aus dem Wasser gewesen – und zwar deutlich.

Nun wäre mein Trainingsplan für den heutigen Tag erfüllt (bzw. übererfüllt, weil ich mit dem Rad zur Arbeit gefahren bin), aber da gibt es ja noch Zwift und auf Zwift widerum gibt es diesen Monat die Tour de Zwift. Dies ist ein Rennen über neun Etappen. Etappe eins habe ich versäumt, weil ich im Urlaub war, aber Etappe zwei bin ich schon mitgefahren. OK, ich war 20 Minuten zu spät und habe währenddessen meine Einbein-Drills gemacht, so dass ich so ziemlich als letzter ins Ziel gekommen bin. Aber: der Anfang war gemacht.
Um 23 Uhr sollte heute die dritte Etappe starten und ich hatte mir in den Kopf gesetzt, heute dabei zu sein.
Ich glaube, Nora ist sowieso schon überzeugt davon, dass ich komplett bekloppt bin und hat das (zum Glück) nicht weiter kommentiert.

Um zwanzig vor elf bin ich dann im Keller verschwunden und habe mich warm gefahren.
Um elf startete das Rennen, bei dem ca. 1000 Fahrer am Start waren.
Als der Countdown bei 0 angekommen war, gings los und damit begann eine mehr als einstündige Tortour der Schmerzen

Während ich anfangs mit 300 und mehr Watt losgeballert bin, konnte ich diese Leistung natürlich nicht ewig weiterfahren. Das Feld zog sich in die Länge und irgendwann war ich in einer Gruppe, die keinen Sichtkontakt mehr zur voraus fahrenden Gruppe hatte. Ich lag immer ca. auf Platz 80-90 und fand das eigentlich ganz OK. Allerdings fand ich es merkwürdig, dass ich bei gefühlt gleicher Leistung mal ganz vorne in der Gruppe fuhr und dann wieder von allen überholt wurde, so dass ich hinten fuhr.

Die Streckenlänge betrug ca. 37km und nach einem Drittel fuhr eine andere Gruppe von hinten auf. Das war dann auch der Zeitpunkt, als ich meinen ersten kleinen „Schwächeanfall“ bekam und die hohen Wattzahlen nicht mehr treten konnte. Vorher hatte ich ja noch gedacht, dass ich auf alle Fälle die Top100 schaffe, jetzt war ich auf einmal auf Platz 125. Die Gruppe teilte sich wieder und ich war in der hinteren Gruppe gelandet.

Dennoch empfand ich das Tempo als sehr hoch und ich war fest davon überzeugt, dass eine Zeit von ca. 55 Minuten locker drin ist. Das wäre ein Schnitt deutlich über 40km/h gewesen.

Leider kam nach 2/3 der Strecke mein nächster „Schwächeanfall“ und kurz danach musste ich feststellen, dass es am Ende nochmal einen Berg hochging. Jetzt pendelte ich mich langsam auf Platz 170 ein und ich musste befürchten, dass es nicht mal mehr zu einer Top200 Platzierung reicht.
Das mit sub 1 Stunde konnte ich sowieso schon vergessen.

Meine Fresse, war das anstrengend.
Als ich über die Ziellinie fuhr, musste ich ernsthaft kurzzeitig gegen ein Kotzgefühl ankämpfen.

Beim Blick in die Ergebnisliste bin ich etwas irritiert, dass ich auf Platz 219 liege. Das hatte ich im Rennen noch anders gesehen.
Mehr noch irritiert mich allerdings, dass die ersten 35 eine ganz andere Strecke gefahren sind.
Kam mir schon merkwürdig vor, dass der 1. platzierte nur 25 Minuten gebraucht haben soll.
Am Freitag startet die vierte Etappe. Weiß nicht so recht, ob ich mich darauf freuen soll.

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