Donnerstag, 03.01.2019 – bin ich hier auf Lanzarote?

Donnerstag, 03.01.2019 – bin ich hier auf Lanzarote?

Soll: Laufen 12 x 200m + 200m locker

Ist: Ich muss das Rad zurückbringen, da es morgen Vormittag wieder zurück nach Deutschland geht.
Nun sind die Intervalle in meinen Augen ziemlich wichtig, weil ich merke, dass ich durch das schnelle Laufen der Intervalle auch die eigene Grundschnelligkeit massiv erhöhe. Deshalb lasse ich diese Einheit nur ungerne ausfallen und werde sie nach meiner Rückkehr auf alle Fälle nachholen.
Der Radverleiher hat – dank Wintersaison – nur am Vormittag und am Nachmittag zwischen 16 und 18 Uhr geöffnet. Bis dahin sind es ca. 100km, so dass ich mir überlegen kann, morgens um acht loszufahren oder lieber mittags um 12.
Ich entscheide mich für 12 Uhr.
Beim Blick aus dem Fenster sehe ich, dass sich die Bäume munter bewegen. Beim anschließenden Blick in die Wetterapp wird mir bestätigt, dass der Wind aus Richtung Norden in Geschwindigkeiten von 25 – 40 km/h kommt.

Cala Pi liegt im Süden von Mallorca, Pollenca im Norden.

Wenigstens ist keine Wolke am Himmel zu sehen und ich fahre in kurzer Hose los.
Beim Start denke ich mir noch, dass es schon ganz schön frisch ist, sich das aber bestimmt gleich legt, weil ich mich ja doch ganz schön anstrengen muss, um gegen den Wind anzukämpfen.
Nach 3,5km sehe ich ein, dass ich das mit dem „warm werden“ komplett vergessen kann und drehe um. Mit lockerem Treten und ca. 40 km/h radel ich wieder zurück, tausche die kurze Hose gegen die lange Hose, das Kurzarmtrikot, dass ich über das langärmelige Unterhemd gezogen habe, gegen eine dicke langärmelige Radjacke und nehme noch die Handschuhe mit.
Zur Not kann ich die Handschuhe ja wieder ausziehen.
Mir ist jetzt zumindest einigermaßen warm, grüble aber trotzdem die ganze Zeit, ob ich mich jetzt angepasst habe und es mir deshalb jetzt so kalt vorkommt, oder ob es wirklich kalt ist. Kann ja nicht sein, dass ich mich ein paar Tage zuvor noch über die Winterradler lustig mache und jetzt selbst alles aus dem Schrank geholt habe.

Der Wind ist echt zermürbend und bremst mich nachhaltig aus. Ich habe ein Déjà-vu und fühle mich nach Lanzarote gebeamt, wo ich Anfang 2014 mein Radtrainingslager verbracht habe. Auch wenn ich den Wind dort nie mehr vergessen werde, bin ich jetzt noch mehr darin bestärkt, diese verkackte Insel nie, nie wieder in meinem Leben zum Zwecke des Radfahrens zu bereisen.

Außerdem hatte ich mir nicht die Mühe gemacht, die Strecke abseits größerer Straßen zu planen und so ärgerte ich mich auch noch über die ganzen Autos, die mich begleiteten.

Nach 99km komme ich in Pollenca an und drehe noch eine kleine Runde durchs Dorf, um auf 100km zu kommen.
Die Radabgabe war völlig problemlos und Nora wartete schon auf mich
Nach einem Cafe con Leche und einem Apfelstrudel mit Vanillesoße war ich zumindest wieder soweit genesen, dass wir die Heimfahrt antreten konnten.
Abends um neun zeigte das Außenthermometer 3° Celsius an. War also doch ganz schön kalt und macht es einfacher, morgen wieder ins kalte Deutschland zurückzureisen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.